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Mobiles Arbeiten: Familienfreundliche Unternehmenskultur spielt zentrale Rolle

Homeoffice und andere Formen helfen dabei, Familie und Beruf besser zu vereinbaren. Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass es dabei besonders darauf ankommt, dass Mitarbeiter und vor allem auch Führungskräfte für familienfreundliche Arbeitsbedingungen sorgen.

Die neu gewonnene Flexibilität der Arbeitswelt bringt auch Herausforderungen mit sich. Wer regelmäßig mobil arbeitet, hat häufiger das Gefühl, auch außerhalb der Arbeitszeiten beruflich erreichbar sein zu müssen. Zudem befürchten mobil arbeitende Mitarbeiter häufiger, dass die interessantesten Aufgaben an ihnen vorbei gehen. Mitarbeiter, die im Unternehmen stärker präsent sind, glauben oft, sich leichter für spannende Aufgaben und Führungsverantwortung empfehlen zu können. Die Sorge, durch mobiles Arbeiten auch Nachteile zu erleiden, teilen Beschäftigte in Unternehmen mit einer ausgeprägt familienfreundlichen Unternehmenskultur deutlich seltener, so das zentrale Ergebnis der IW-Studie.

Klare Absprachen geben Orientierung

Deshalb seien Führungskräfte besonders gefragt, ihre Mitarbeiter bei der Gestaltung mobiler Arbeit zu unterstützen. Konkret sollten Mitarbeiter und Führungskräfte sich klar abzusprechen, wer wie lange erreichbar sein soll und welche betrieblichen Vorgaben für mobiles Arbeiten gelten. „Betriebliche Rahmenregelungen geben Orientierung, wer unter welchen Bedingungen mobil arbeiten darf, und schaffen Transparenz und Verbindlichkeit“, sagt die IW-Ökonomin Andrea Hammermann. Ob mobile Arbeit insgesamt als positiv empfunden wird, hängt demnach nicht nur von der persönlichen Situation und den Präferenzen des Einzelnen ab, sondern auch von den betrieblichen Rahmenbedingungen und insbesondere von der erlebten Führungs- und Unternehmenskultur.

Für die IW-Studie wurden rund 1.300 Unternehmen und 2.500 Beschäftigte befragt.

(IW / STB Web)

Artikel vom 21.01.2020