Zurück

Digitalisierung: Viele Arztpraxen noch skeptisch

Die Digitalisierung im Bereich der Gesundheitsversorgung schreitet voran – nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie. Dabei ist offenbar Deutschlands Ärzteschaft gespalten, wenn es um den Einsatz digitaler Technologien im medizinischen Alltag geht.

Während Ärzt*innen in Kliniken mehrheitlich offen für digitale Gesundheitsangebote sind, zeigen sich Ärzt*innen in Praxen skeptischer. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die der Digitalverband Bitkom gemeinsam mit dem Ärzteverband Hartmannbund unter mehr als 500 Ärzt*innen durchgeführt hat. Demnach sehen 86 Prozent in den Kliniken in der Digitalisierung primär Chancen für das Gesundheitswesen – 10 Prozent halten die Digitalisierung für ein Risiko. In den Praxen betonen lediglich 53 Prozent die Chancen – und 39 Prozent die Risikoperspektive.

Erstaunlich: 74 Prozent der Frauen sehen die Digitalisierung als Chance, aber nur 63 Prozent der Männer.

Eine digitale Patientenakte ist bereits bei 66 Prozent der Befragten im Einsatz – 31 Prozent bewahren die Akten noch abgeheftet in Schränken oder Regalen auf. 61 Prozent verwalten eigene Notizen und Dokumentationen digital – und 37 Prozent analog. 50 Prozent erstellen Medikationspläne überwiegend digital.

Die Kommunikation verläuft hingegen größtenteils traditionell: Das Telefon ist der wichtigste Kanal im Austausch mit Patienten, Apotheken und Praxen. Briefpost und Fax kommen deutlich vor E-Mail. Einen deutlichen Zuwachs gibt es allerdings beim Angebot von Video-Sprechstunden. So bieten 17 Prozent der Praxen diese an, die Mehrheit davon (11 Prozent) haben damit während Corona begonnen.

(Bitkom / STB Web)

Artikel vom 05.02.2021