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Beschäftigte im Homeoffice: Höhere Zufriedenheit trotz stärkerer psychischer Belastungen

Eine aktuelle Befragung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hat die Arbeitssituation im Homeoffice untersucht. Große Vorteile sind für die Beschäftigten die selbstständige Planung, mehr Entscheidungsfreiheit sowie Mitspracherechte. Es gibt aber auch Nachteile.

Rund 40 Prozent der Beschäftigten arbeiten schon heute regelmäßig außerhalb ihres Unternehmens, unabhängig von Ort oder Zeit. Knapp die Hälfte davon arbeitet häufig von zu Hause aus. Viele Befragte mit Homeoffice berichten von einer höheren Arbeitszufriedenheit und den Vorteilen flexibler Arbeit. Neben einer höheren Autonomie gehört für mehr als zwei Drittel dazu, dass sie zu Hause mehr Arbeit bewältigen können, und drei Viertel schätzen daran, dass sie konzentrierter arbeiten können als am Arbeitsplatz. Darüber hinaus beschreibt fast jeder Zweite mit Homeoffice seinen Arbeitsaufwand außerhalb des Unternehmens als genau richtig.

Mehr psychische Belastungen, aber weniger Fehltage

Gleichzeitig zeigt die Befragung, dass sich die Beschäftigten, die häufig im Homeoffice arbeiten, erschöpfter, nervöser und reizbarer fühlen als diejenigen, die ausschließlich im Büro tätig sind. Auch Lustlosigkeit, Konzentrationsprobleme und Schlafstörungen unterscheiden sich deutlich zwischen den beiden Gruppen – vermutlich aufgrund der schwierigeren Abgrenzung zwischen Job und Privatleben und damit verbunden einer häufigen Verlagerung von Arbeitszeit auf den Abend oder das Wochenende.

Trotz der höheren psychischen Belastung haben Beschäftigte im Homeoffice geringere Fehlzeiten (7,7 Tage) als solche, die nur am Unternehmenssitz tätig sind (11,9 Tage).

Für die Studie, die im aktuellen Fehlzeiten-Report 2019 erschienen ist, hat das WIdO im Frühjahr 2019 etwa 2.000 Beschäftigte zwischen 16 und 65 Jahren befragt.

(WidO / STB Web)

Artikel vom 18.09.2019