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Arbeitsverdichtung in vier von fünf Unternehmen

In 81 Prozent der deutschen Betriebe hat die Arbeitsmenge der Beschäftigten zugenommen, verbunden mit mehr Multitasking und gesundheitlichen Beschwerden, wie die Hans Böckler Stiftung vermeldet.

Längere To-Do-Listen, komplexere Aufgaben, mehr Multitasking, Zeitdruck: Die Arbeit in deutschen Büros, Fabriken und im Servicebereich wird zunehmend verdichtet. Das passiert nach Einschätzung von Betriebsräten in rund 80 Prozent der Betriebe, bei zwei Dritteln davon ist eine zu dünne Personaldecke ein wesentlicher Grund, zeigt eine neue Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung.

Die Untersuchung ist repräsentativ für alle Betriebe in Deutschland mit mehr als 20 Beschäftigten und Betriebsrat. 81 Prozent der Befragten gaben darin an, dass die Arbeitsmenge der Beschäftigten in ihrem Unternehmen in den zwei Jahren vor der Befragung zugenommen hat. Jeweils drei Viertel geben höhere Leistungserwartungen und mehr Multitasking zu Protokoll. Von komplexeren und vielfältigeren Aufgaben berichten 71 Prozent, von mehr gleichzeitig zu bearbeitenden Projekten 65 Prozent und von einer Zunahme der bezahlten Überstunden 62 Prozent.

Schlechteres Betriebsklima und höherer Krankenstand

Auch konkrete Auswirkungen können die Arbeitnehmervertreter benennen: 77 Prozent sehen einen Zusammenhang mit zunehmenden gesundheitlichen Schwierigkeiten unter den Beschäftigten, 68 Prozent nehmen eine Verschlechterung des Betriebsklimas wahr, 47 Prozent gehen davon aus, dass die Qualität der Arbeitsergebnisse beeinträchtigt wird.

(WSI / STB Web)

Artikel vom 24.02.2020