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Unerwartete Liquiditätsengpässe sind Hauptgefahr

Das Institut für Mittelstandsforschung Bonn verglich die Krisenanfälligkeit und -lösung von kleinen und mittleren Unternehmen und fand heraus, dass plötzliche Liquiditätsprobleme schnell in die Krise führen können.

Vor allem unerwartete Liquiditätsengpässe haben in den vergangenen fünf Jahren zu Krisen bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in und um Frankfurt am Main geführt. Migrantengeführte KMU (40 Prozent) gerieten dabei deutlich häufiger in eine krisenhafte Situation als nicht-migrantengeführte Unternehmen (27 Prozent). Gleichwohl erholten sich die kleinen und mittleren Unternehmen, die von Migranten geleitet werden, schneller als nicht-migrantengeführte KMU von der jeweiligen Krise. Das ergab eine Studie das IfM Bonn.

Unterschiede nach Geschlecht

Dagegen benötigten frauengeführte Unternehmen deutlich mehr Zeit, um sich von einer Krise zu erholen, als Unternehmen, die von Männern geleitet werden. Allerdings scheinen etablierte Unternehmerinnen aufkeimende Krisen deutlich frühzeitiger erkennen und entgegenwirken zu können. "Unerwarteten Krisen durch Zahlungsausfälle sind sie dagegen stärker ausgeliefert als männergeführte Unternehmen", so die Einschätzung von IfM-Wissenschaftlerin Dr. Susanne Schlepphorst. Einen Grund hierfür sieht sie im zurückhaltenderen Verhalten von Frauen gegenüber säumigen Zahlern.

Insgesamt waren über 500 KMU mit bis zu 99 Beschäftigten in Frankfurt und Umland zu ihrem Umgang mit Krisen und zu ihren Präventionsmaßnahmen befragt worden. „Betrachtet man alle Unternehmensgruppen zusammen, zeichnet sich ein positives Bild ab: Die Mehrheit von ihnen befasst sich bereits in einem frühen Stadium ganz bewusst mit möglichen Krisen. Gleichwohl sind sie niemals vor unerwarteten Liquiditätsengpässen gefeit“, berichtet die IfM-Wissenschaftlerin.

(IfM / STB Web)

Artikel vom 20.01.2020