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Auch Ärztinnen und Ärzte finanziell von Pandemie betroffen

Über ein Drittel der Ärzteschaft hatte im Jahr 2020 ein geringeres Einkommen als im Vorjahr, ein Zehntel war sogar von massiven Einbußen betroffen. Das ergab der aktuelle "Medscape Gehaltsreport".

Für beinahe die Hälfte aller Ärzt*innen ist das Einkommen während der Pandemie gleichgeblieben. Ein Sechstel konnte sich sogar über eine Steigerung von rund zehn Prozent freuen. Umgekehrt hat über ein Drittel der an der Umfrage Teilnehmenden im Jahr 2020 weniger verdient als vor der Pandemie.

Als Grund für die Einschnitte erachteten 90 Prozent von ihnen die Krise an sich. Viele Ärzt*innen waren durch Corona gezwungen, zusätzlichen Aufwand zu betreiben. Niedergelassene gaben zum Beispiel laut Umfrage durchschnittlich 2.400 Euro für Schutzkleidung aus. Fast alle (92 Prozent) boten in den ersten Wellen der Pandemie auch Corona-Tests an, wobei aber 40 Prozent nach eigenen Angaben dabei defizitär arbeiteten.

Große Unterschiede zwischen Männern und Frauen

Über alle Fachrichtungen hinweg verdienten Ärztinnen und Ärzte in Deutschland im Durchschnitt vor Steuern 150.000 Euro pro Jahr. Allerdings wichen einige Gruppen erheblich von diesem Mittelwert ab. Der größte Unterschied fand sich zwischen in Vollzeit tätigen Männern und Frauen: Letztere verdienten fast 30 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen.

Außerdem offenbart die Umfrage deutliche Unterschiede zwischen Klinik und Praxis: Mussten unter den Niedergelassenen 52 Prozent Einbußen verkraften, waren es nur 17 Prozent der Klinik-Angestellten.

(Medscape / STB Web)

Artikel vom 14.06.2021